Bereits aus der antiken Zeit gibt es Berichte über die Kauterisation (Verbrennung) von gewissen Stellen an der Ohrmuschel. Diese Praxis dürfte in verschiedenen Weltregionen bis zum 20. Jahrhundert durchgeführt worden sein.

Als der in Lyon praktizierende Allgemeinmediziner Dr. Paul Nogier bei einem seiner Patienten eine kleine verbrannte Stelle an der Ohrmuschel bemerkt, erfährt er vom Patienten selbst, dass eine Heiltherapeutin aus Marseille diese Verbrennung gezielt gegen Rückenschmerzen gesetzt hatte. Die Schmerzen hätten danach deutlich abgenommen. Daraufhin kam ein anderer Patient mit einer ähnlichen Kauterisationsstelle an der Ohrmuschel. Ab diesem Zeitpunkt fing Dr. Nogier an, sich gänzlich für diese „Ohrtherapie“ zu interessieren und Jahr für Jahr die verschiedenen Therapiepunkte an der Ohrmuschel herauszufinden, zu lokalisieren und zu behandeln.

Diese Medizin findet in Frankreich und in vielen weiteren Länder weltweit große Begeisterung und ermöglicht beinahe die Therapie von sämtlichen Krankheitsbildern, insbesondere Schmerzen aller Arten, degenerativen und neurodegenerativen Krankheiten aber auch psychischen Störungen und bei Entwöhnungsprogrammen.

Die Aurikulomedizin entwickelte sich stets und ermöglicht ebenfalls dank dem RAC ( arteriocardiac Reflex) die Diagnose von ev. bestehenden Störfeldern.

Bei der Aurikulomenizinischen Behandlung werden bestimmte Punkte an der Ohrmuschel mittels Drucktaster oder speziellen Geräten auf Aktivität getestet und mit kurzen Gold- bzw. Silbernadeln für ca. 20 Minuten, ähnlich der Körperakupunktur, gestochen. Zur Verlängerung der Wirkung z. B. bei rezidivierenden Beschwerden können Dauernadeln angewendet werden, diese werden bei guter Verträglichkeit für ca. 5 Tagen belassen.

Im Falle von Nadelphobie sowie im Kindesalter können aktive Punkte mittels Laser effektiv und schmerzlos behandelt werden. 

Diese Technik nutzt die direkten neuronalen Verbindungen zwischen der Ohrmuschel und dem Cortex, um gezielt Körperregionen und Organsystemen zu aktivieren/ zu reizen und somit eine regulative Wirkung zu erzielen. Alle Körperregionen sind auf der Ohrmuschel abgebildet und können mit dieser Therapieweise mit wenig Aufwand und geringfügigen Schmerzen therapeutisch erreicht werden.